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Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. Projektpartner und Aufgabenbereiche
  3. Komponenten des Minerva-Projekts
    3.1. KAUZ GmbH: Chatbots
    3.2. Universität Duisburg: Augmented Reality (AR)
    3.3. Minerva/Portal: Koordinierende Plattform
    3.4. Minerva Designer (MD)
    3.5. Minerva/Athene: Auftragserfassung und Arbeitsdokumentation
  4. Minerva Portal (MP)
    4.1. Einzelne Module des Minerva Portals
    4.1.1. Bauleitplanung (BLP)
    4.1.2. Aktionseingang (Importer)
    4.1.3. Koordinator
    4.1.4. Schnittstellensimulator
  5. Minerva Designer (MD)
    5.1. Struktur des Minerva Designers
    5.2. Organisation der Handwerkswelt in Boards
    5.3. Benutzerverwaltung und Rechte
    5.4. Rollen und Rechte
    5.5. Verwaltung der Portalstruktur

1. Einleitung

Minerva unterstützt Handwerker sowie Dienstleister im Bau- und Immobiliengewerbe dabei, sich aktuelle digitale Technologien anzueignen und erfolgreich in der Praxis zu integrieren.

In einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz (KI), Augmented Reality (AR) und Cloud-Technologien zunehmend in der Industrie und Wirtschaft an Bedeutung gewinnen, widmet sich das Minerva-Projekt der Anpassung, Optimierung und Integration dieser Technologien speziell für das Handwerk. Dabei werden diese Entwicklungen in enger Zusammenarbeit mit Handwerkern konstruktiv begleitet. Das Ziel: Neue und deutlich vereinfachte, praxisnahe Services an der Kundenschnittstelle, vor Ort und im Büro zu schaffen.

2. Projektpartner und Aufgabenbereiche

  • Fraunhofer IML:
    Projektleitung
  • Universität Duisburg:
    Augmented Reality
  • Kauz GmbH:
    KI-Chatbots
  • cobago GmbH:
    Handwerkerportal mit Connector, Minerva Plus, Copilot
  • ODAV:
    IT-Infrastruktur und Cloud
  • Handwerkspartner:
    Organista GmbH (Elektro), Steinrücke GmbH (Sanitär), Malermeister Massmann

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Der Projektträger ist der Projektträger Karlsruhe (PTKA).

3. Komponenten des Minerva-Projekts

Das Minerva-Projekt umfasst mehrere technologische Komponenten, die den digitalen Arbeitsalltag von Handwerkern optimieren und vereinfachen sollen. Hier sind die wichtigsten Bausteine und ihre Funktionen:

  • KAUZ GmbH: Chatbots
    Über intelligente Chatbots können Kunden auf der Handwerker-Homepage ihre Anliegen erfassen. Dazu gehören fachliche Fragen oder Terminwünsche. Die Anfragen der Kunden werden direkt an das Handwerksbüro übermittelt, was die Kommunikation vereinfacht und beschleunigt.

  • Universität Duisburg: Augmented Reality (AR)
    Die Universität Duisburg entwickelt eine Lösung zur Aufmaß-Erfassung vor Ort mithilfe einer AR-Brille. Diese Technologie ermöglicht es, die erfassten Daten digital zu visualisieren und direkt an das Handwerksbüro zu übertragen.

  • Minerva/Portal: Koordinierende Plattform
    Das Minerva-Portal sammelt die Daten der oben genannten Systeme und präsentiert sie in einer integrierten Bauleitplanung. Diese Plattform dient der Koordination aller Informationen und unterstützt die effiziente Planung und Steuerung der Bauprojekte.

  • Minerva Designer (MD)
    Der Minerva Designer (MD) ist verantwortlich für die Gestaltung der Benutzeroberfläche entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Einsatzfälle (Use Cases). Er passt das Design der Oberfläche an, um die Interaktionen der Benutzer zu optimieren und eine effiziente Bedienung zu ermöglichen. Der MD sorgt dafür, dass die verschiedenen Module und Inhalte nahtlos integriert und leicht zugänglich sind.

  • Minerva/Athene: Auftragserfassung und Arbeitsdokumentation
    Diese Komponente deckt die klassische Auftragserfassung und detaillierte Arbeitsdokumentation ab. Sie steht stellvertretend für gängige kommerzielle Handwerkssysteme wie Infor, Craftnote und WinWorker und sorgt für eine reibungslose Verwaltung von Aufträgen.


4. Minerva Portal (MP)

Das Minerva Portal (MP) hat die zentrale Aufgabe, die verschiedenen Datenströme des Projekts zu bündeln. Es sammelt:

  • Kundenanfragen von KAUZ (Chatbots),
  • Aufmaße von der Universität Duisburg (AR),
  • Aufträge von Minerva/Athene (Auftragserfassung und Arbeitsdokumentation).

Diese Daten werden im Minerva Portal zusammengeführt und in der Bauleitplanung (BLP) dargestellt, um eine übersichtliche und effiziente Verwaltung der Bauprojekte zu gewährleisten.

4.1. Einzelne Module des Minerva Portals

  • Bauleitplanung (BLP)
    Dieses Modul zeigt die Baustellen an, die in einzelne Gewerke (G1…Gn) unterteilt sind. Jedes Gewerk enthält wichtige Informationsbereiche wie Kunde, Auftrag, Import und spezifische Positionen (A1.001 bis A1.009), die als Aktionen, Aktionsmeldungen oder Auftragspositionen bezeichnet werden.

  • Aktionseingang (auch Importer)
    Dieses Modul zeigt die von KAUZ, der Universität Duisburg und Athene eingehenden Aktionsmeldungen an. Diese Meldungen werden den entsprechenden Gewerken zugeordnet, die wiederum zu bestimmten Baustellen gehören.

  • Koordinator
    Der Koordinator dient der Pflege der Bauleitplanung. Hier können Aktionen einzelnen Gewerken zugeordnet sowie Änderungen an diesen Zuweisungen vorgenommen werden.

  • Schnittstellensimulator
    Solange die Systeme von KAUZ und der Universität Duisburg noch keine Aktionen liefern, ermöglicht der Schnittstellensimulator die Erstellung willkürlicher Aktionen für die Bauleitplanung. So kann das System bereits getestet und weiterentwickelt werden, während die übrigen Schnittstellen noch in der Implementierung sind.


4.2. Schritt-für-Schritt-Anleitung

In diesem Abschnitt wird eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Nutzung des Minerva-Portals und seiner Module vorgestellt.

Schritt 1: Baustelle und Gewerke anlegen

  1. Logge dich mit deinem Benutzernamen und Passwort ein.
    Beginne, indem du dich mit deinen Zugangsdaten in das Minerva-Portal einloggst.

  2. Öffne das Modul „Koordination“.
    Hier kannst du neue Baustellen und Gewerke verwalten.

  3. Erstelle eine neue Baustelle.
    Gib die Kundendaten und den geplanten Zeitraum der Baustelle ein.

  4. Erstelle ein neues Gewerk.
    Füge der Baustelle ein Gewerk hinzu, das für den jeweiligen Aufgabenbereich zuständig ist.

  5. Erstelle eine Aktion im Gewerk.
    Füge eine spezifische Aktion oder Auftragsposition zum Gewerk hinzu, z.B. ein bestimmter Arbeitsschritt.

Schritt 2: Kundenanfragen verarbeiten

  1. Öffne die Webseite des Handwerksbetriebs.
    Melde dich auf der Webseite des Handwerkers an und agiere als Kunde, indem du ein Anliegen oder eine Anfrage eintippst.

  2. Öffne den „Auftragseingang“.
    Hier werden alle eingehenden Kundenanfragen angezeigt.

  3. Rufe die Kundenanfrage ab.
    Die Anfrage des Kunden wird nun im System angezeigt.

  4. Öffne das Modul „Koordinator“.
    Wechsle in die Koordination, um die Anfrage zuzuordnen.

  5. Ordne die Kundenanfrage einem Gewerk zu.
    Verbinde die Kundenanfrage mit dem passenden Gewerk auf der Baustelle.

Schritt 3: AR-Daten erfassen und verarbeiten

  1. Öffne das AR-System.
    Setze die Augmented Reality-Brille auf und starte das Aufmaß vor Ort.

  2. Erfasse die Aufmaß-Daten.
    Interagiere mit der Brille, um präzise Aufmaß-Daten zu erfassen.

  3. Sende die Daten an das Portal.
    Die erfassten Daten werden automatisch an das Minerva-Portal übertragen.

  4. Öffne den „Auftragseingang“.
    Überprüfe den Eingang der Aufmaß-Daten im System.

  5. Öffne den „Koordinator“.
    Wechsel erneut in das Koordinator-Modul.

  6. Ordne das Aufmaß einem Gewerk zu.
    Verbinde die erfassten AR-Daten mit einem spezifischen Gewerk auf der Baustelle.

Schritt 4: Aktionen überwachen und bearbeiten

  1. Schau dir die Aktionen des Gewerks an.
    Überprüfe die aktuellen Aktionen und Auftragspositionen, die dem Gewerk zugeordnet sind.

  2. Bearbeite die Aktionen (optional).
    Wenn erforderlich, kannst du mithilfe des Koordinators Änderungen an den Aktionen vornehmen, um die Planung zu optimieren.

Schritt 5: Aktionssimulator nutzen (bei Nichtverfügbarkeit von KAUZ oder Uni)

  1. Öffne den Aktionssimulator.
    Falls die Systeme von KAUZ oder der Universität Duisburg temporär nicht verfügbar sind, kannst du den Aktionssimulator nutzen.

  2. Drücke auf „Start“.
    Der Simulator erstellt automatisch Aktionen.

  3. Wähle die generierten Aktionen aus.
    Du kannst diese Aktionen, wie im regulären Betrieb, auswählen und weiterverarbeiten.

  4. Übergebe die Aktionen an den „Importer“.
    Der Importer empfängt die simulierten Aktionen, die dann weiter den Gewerken und Baustellen zugeordnet werden können.

5. Minerva Designer (MD)

Der Minerva Designer (MD) ist das Trägersystem des gesamten Minerva-Portals. Er ist verantwortlich für die Gestaltung der Benutzeroberfläche je nach Einsatzfall (Use Case) und passt diese dynamisch an die jeweiligen Bedürfnisse an. Der MD sorgt dafür, dass alle Module des Portals nahtlos integriert sind und die Benutzer eine intuitive und effiziente Arbeitsumgebung vorfinden.

5.1. Struktur des Minerva Designers

Der Minerva Designer umfasst folgende Hauptkomponenten, die für die Verwaltung der Benutzeroberfläche und die Integration der verschiedenen Module zuständig sind:

  • Sidebar: Die Navigationsleiste, die schnellen Zugriff auf die verschiedenen Module und Funktionen des Portals bietet.
  • Kopfzeile: Dieser Bereich zeigt Benutzerinformationen, Benachrichtigungen und systemweite Aktionen an.
  • Content-Bereich: Der Hauptinhalt des Portals wird entweder als statische Seite programmiert (z. B. für interne Inhalte) oder über ein iframe von externen Webinhalten (wie Anleitungen in einem CMS) eingebunden.

5.2. Organisation der Handwerkswelt in Boards

Der Minerva Designer organisiert die Handwerkswelt in Boards, die thematisch gegliedert sind. Jedes Board repräsentiert ein bestimmtes Thema oder Projekt, z. B. eine Photovoltaik-Installation oder eine Badezimmergestaltung. Innerhalb eines Boards sind folgende Ebenen enthalten:

  • Baustellen: Jede Baustelle umfasst mehrere Gewerke und ist das zentrale Element eines Boards. Die Baustellen enthalten:
    • Kunden: Die Auftraggeber für die jeweilige Baustelle.
    • Auftragsbeschreibung: Eine detaillierte Beschreibung der auszuführenden Arbeiten.
  • Gewerke: Jedes Board kann mehrere Gewerke enthalten, die für spezifische Aufgaben auf der Baustelle verantwortlich sind. Zu jedem Gewerk gehören verschiedene Arbeitsbereiche, z. B. Elektro, Sanitär oder Malerarbeiten.
  • Aktionen: Jede Aktion ist eine konkrete Aufgabe innerhalb eines Gewerks, die in der Bauleitplanung erfasst und verwaltet wird.

5.3. Benutzerverwaltung und Rechte

Der Minerva Designer ermöglicht eine umfassende Verwaltung von Benutzerrollen und Zugriffsrechten:

  • User: Ein User repräsentiert einen Handwerksbetrieb mit mehreren Anwendern. Jeder User kann auf verschiedene Boards zugreifen und hat je nach Berechtigung die Möglichkeit, Inhalte zu lesen oder zu bearbeiten.
  • Administrator: Administratoren haben erweiterte Rechte zur Verwaltung der gesamten Portalstruktur. Sie können Benutzerrollen festlegen, Boards und Baustellen anlegen sowie die Zuweisung von Aktionen steuern.

5.4. Rollen und Rechte

Der Minerva Designer unterscheidet zwei zentrale Rollen:

  • User:
    • Kann Inhalte lesen und je nach Berechtigung auch bearbeiten.
    • Hat Zugriff auf spezifische Boards und kann innerhalb dieser Boards Aktionen und Aufgaben durchführen.
  • Administrator:
    • Verfügt über erweiterte Rechte zur Verwaltung der Benutzer und Aufgaben.
    • Kann Boards und Baustellen erstellen, Benutzerrollen verwalten und die Portalstruktur steuern.

5.5. Verwaltung der Portalstruktur

Der Minerva Designer bietet Funktionen zur Verwaltung der gesamten Portalstruktur:

  • Themenbezogene Boards: Administratoren können neue Boards anlegen, die bestimmte Projekte oder Themen abdecken.
  • Berechtigungen verwalten: Administratoren können festlegen, welche Benutzer auf welche Boards zugreifen und welche Berechtigungen sie besitzen.
  • Integration externer Inhalte: Der Minerva Designer kann externe Inhalte, wie Anleitungen oder Dokumentationen, in den Content-Bereich des Portals einbinden.

Nutzen des Minerva Designers (MD):
Der Minerva Designer bietet eine strukturierte und flexible Benutzeroberfläche, die sich an die jeweiligen Einsatzfälle anpasst. Dadurch werden Handwerksbetriebe effizient bei der Verwaltung ihrer Baustellen, Gewerke und Aktionen unterstützt, während die Benutzer eine intuitive Umgebung vorfinden, die auf ihre spezifischen Aufgaben zugeschnitten ist.